Ziegen als Landschaftspfleger in der Gemeinde Grafschaft


Wie bereits in den letzten drei Jahren, arbeitet die Gemeinde Grafschaft auch in diesem Jahr wieder mit tierischen Helfern, statt mit schwerem Gerät.

Es werden wieder Ziegen eingesetzt, um ca. 25 ha gemeindeeigene Flächen in Bengen, Karweiler, Lantershofen und Ringen zu pflegen. Die Ziegen werden vor allem auf schwer zugänglichen, verbuschten Gehölzflächen, wie zum Beispiel dem Hohlweg am Fuchsbach in Lanterhofen und dem alten Bahndamm in Ringen, eingesetzt. Dies dient der Steigerung der Artenvielfallt, da die Verbuschung auf den Flächen reduziert wird und so die ursprünglichen offenen Strukturen wiederhergestellt werden. Flächen, wie der alte Bahndamm in Bengen, die schon im vierten Jahr beweidet werden, werden in diesem Jahr in Teilstücken beweidet, um eine möglichst abwechslungsreiche Struktur zu schaffen, die ausreichende Rückzugsräume für Tiere bietet und offenen Strukturen in denen sich ein Unterbewuchs aus Kräutern entwickeln kann fördert.

Die Ziegen fressen in einer kurzen Beweidungszeit von ca. einer Woche hauptsächlich Gras und Sträucher, wie zum Beispiel Brombeersträucher und Brennnesseln. Hierdurch haben andere weniger dominante Arten eine Chance zu wachsen und die Artenvielfalt im Unterbewuchs wird deutlich gesteigert. Dies führt dazu, dass die Flächen hinsichtlich der Nahrungsquellen und Lebensräume attraktiver für Insekten, Amphibien und kleine Säugetiere werden. Durch neu entstandene Strukturen, wie offene Standorte (Rohboden, Gestein), niederwüchsige Vegetation und Totholz, werden sowohl vorhandene Arten als auch bisher fehlende Insekten und Wirbeltiere gefördert.

Die sonstige Tierwelt stört sich kaum an den Ziegen. Die Zäunung schließt manche Wildarten nur während der Beweidungsphase aus. Ziegenweiden werden von ihnen nicht gemieden. Soweit sie zugänglich sind, hält sich Wild wie zum Beispiel Reh, Hase und Fuchs gerne auf oder unmittelbar neben den Ziegenweiden auf.

Das Forstamt Ahrweiler ist ebenso wie der zuständige Förster der Gemeinde Grafschaft in die Maßnahme eingebunden. Beide unterstützen das Projekt und beobachten gespannt die Forstschritte und Entwicklungen der Gehölzstrukturen durch die Ziegenbeweidung.